*Kind mit frühkindlichem Autismus auf hohem Funktionsniveau*

 

Das ist unser Matti - kurz nach der Geburt - geboren in der 37. Schwangerschaftswoche. Aber nur durch Wehenhemmer verzögert, denn tatsächlich geboren in der 36. Schwangerschaftswoche + 48 Minuten. Er wurde mit chirurgischer Hilfe (Kaiserschnitt) mit der Nabelschnur um den Hals, in diese Welt geholt...


...begonnen hat alles, als er 6 Wochen alt war:

Er spuckte bzw. übergab sich - fast täglich und auch mehrmals täglich. Anfangs schien es daran zu liegen, dass er mit vollem Magen nicht liegen konnte. Er übergab sich mit Vorliebe in sein Bett. Doch dann begann er auch auf dem Arm, besonders bei anderen, außer Mama und Papa, sich zu übergeben. Nach seinem 1. Geburtstag wurde es fast unerträglich: Er spuckte aus allen möglichen Gründen: weinen, toben, essen, riechen, sehen... alles das ließ ihn würgen. Und er spuckte überall ... im Restaurant, im Cafe, in den Kinderwagen, ins Auto, auf Geburtstagen und an Lena's Kommunion (an der Kaffeetafel).

Die Ärzte diagnostizierten: Aufmerksamkeitsverlangen - Problem: Mutter-Kind-Beziehung.


Was wir damals nicht sahen: Er ließ sich als Baby nur schwer trösten. Er schrie sehr viel. Lehnte sich nicht an, schmiegte sich nicht an uns. Konnte nicht in unserem Bett schlafen.

Er rannte an Zäunen entlang, an Heizungen entlang und ließ Spielsachen an seinen Augen vorbeihuschen. Er stieß mit dem Kopf gegen Wände und gegen Scheiben (nicht ständig - ab und an). Er rutschte mit der Stirn an der Scheibe entlang und über den Boden.

Er lief sehr viel auf den 'Zehenspitzen'.

Er entwickelte nur sehr spärlich Sprache, er wiederholte einfach nur. Er sah uns nicht wirklich an. Er schaute scheinbar an uns vorbei. Spielsachen waren für ihn nur interessant, wenn sie sich drehen ließen.

Wir wurden gefragt, ob Matti vielleicht nicht hören könne.

Dann waren wir drei Wochen in Kur (Sommer 2004). Wieder ging es nicht vorwärts: ein Arzt sagte wieder, dass Matti sich so Aufmerksamkeit holt. Ein anderer Arzt sagte, dass er ratlos sei, so etwas hätte er noch nie gesehen.

Ein weiterer Arzt (Oberarzt Kinderabteilung im Krankenhaus) riet mir, Matti zwei Stunden mit dem Erbrochenem im Bettchen sitzen zu lassen. So würde er sich 'das' abgewöhnen.

Ich hatte keine Lust mehr, Ärzte um Rat zu fragen. Wir fügten uns: Tom ist so, wie er ist !


Eine befreundete Ärztin setzte sich dann für uns ein und wir kamen endlich zur Frühförderstelle. Dort waren wir von Januar 2006 bis JUli 2007 (die Beste Zeit für uns !). Alles ging sehr schnell. Unser Kinderarzt sagte uns im März 2006, dass er mit den Therapeutinnen ein Gespräch hatte und es ist: Autismus (Verdacht auf...)